Architektur als Werkzeug kolonialer Gewalt: Die Erforschung Ostmitteleuropas aus postkolonialer Perspektive - Instytut Pileckiego
10.12.2025 (Wed) 18:00
Architektur als Werkzeug kolonialer Gewalt: Die Erforschung Ostmitteleuropas aus postkolonialer Perspektive
Eine Veranstaltung im Rahmenprogramm zu unserer Ausstellung „Plantstory. Eine Erzählung über Architektur, Natur und nationalsozialistische Kolonialpolitik“.
„Architektur als Werkzeug kolonialer Gewalt: Die Erforschung Ostmitteleuropas aus postkolonialer Perspektive“
Eine Veranstaltung im Rahmenprogramm zu unserer Ausstellung „Plantstory. Eine Erzählung über Architektur, Natur und nationalsozialistische Kolonialpolitik“.
Die Voranstaltung konzentriert sich auf den postkolonialen Ansatz in der Erforschung Ostmitteleuropas. Ausgangspunkt ist die deutsche Besatzung Ostmitteleuropas durch das Dritte Reich und die Frage, wie Architektur und Städtebau von der NS-Herrschaft sowie von anderen europäischen Diktaturen des 20. Jahrhunderts als Instrumente der Kontrolle, Gewalt und politischen Dominanz eingesetzt wurden.
Die Veranstaltung besteht aus drei bis vier kurzen Impulsvorträgen, gefolgt von einer abschließenden gemeinsamen Diskussion.
10.12, 18.00 | Pariser Platz 4A, 10117 Berlin | Anmeldung: https://forms.gle/rhJi2ShdpJ5H5Wg79
Fotos: (C) Grzegorz Karkoszka
Es diskutieren Prof. Dr. phil. habil. Max Welch Guerra Dr. Mykola Riabchuk Dr. Jacek Małczyński Moderation: Dr. Tomasz Kurianowicz Behandelt werden sowohl groß angelegte nationalsozialistische Stadtumbauprojekte als auch Maßnahmen, die den Alltag, den öffentlichen Raum und die sozialen Beziehungen nachhaltig prägten: Raumplanung in den besetzten Gebieten, Wohnungsbau, Reorganisation ländlicher Strukturen.
Statt Gebäude lediglich unter ästhetischen oder funktionalen Gesichtspunkten zu betrachten, analysieren wir sie als Elemente eines Machtapparats, der auf die Auslöschung lokaler kultureller Identitäten abzielte. Die Veranstaltung zeigt, wie diese Praktiken in der umfassenderen Geschichte des europäischen Kolonialismus verwurzelt waren und wie sie in die Ideologie der „inneren Kolonisation“ eingebettet wurden.
Ein weiterer Schwerpunkt ist das „schwierige Erbe“: die heutigen Fragen und Herausforderungen, die sich daraus ergeben, wie mit Architektur und Räumen umgegangen werden soll, die Spuren von Gewalt und belasteter Erinnerung tragen.
Mehr über die Panelisten:
Prof. Dr. phil. habil. Max Welch Guerra - Professor für Raumplanung und Raumforschung an der Bauhaus-Universität Weimar; forscht zu europäischer Stadtentwicklung, politischer Steuerung von Räumen und der ideologischen Dimension von Architektur und Planung.
Dr. Mykola Riabchuk - Ukrainischer politischer Analyst, Publizist und Literaturwissenschaftler; Research Fellow am Deutschen Historischen Institut Warschau mit einem Schwerpunkt auf politischer Kultur, nationaler Identität und ukrainisch-russischen Beziehungen.
Dr. Jacek Małczyński - Kulturwissenschaftler an der Universität Breslau; beschäftigt sich mit Erinnerungskultur, visueller Kultur sowie der Beziehung zwischen Raum, Gewalt und Natur in Mittel- und Osteuropa.
Dr. Tomasz Kurianowicz - Journalist und Chefredakteur der Berliner Zeitung; promovierter Literaturwissenschaftler (Columbia University) und ehemaliger Kulturredakteur bei ZEIT ONLINE.