Polen im Visier des Sicherheitsdienstes: Bildarchiv des Instituts für Nationales Gedenken - Instytut Pileckiego

24.03.2022 (Thu) 15:30

Polen im Visier des Sicherheitsdienstes: Bildarchiv des Instituts für Nationales Gedenken

Das Archiv des Instituts für Nationales Gedenken (IPN-Archiv) verwahrt ca. 39 Mio. Bilder. In ungefähr 98% der Fälle handelt es sich dabei um Porträtbilder aus Personalakten, Karteien und vor allem aus Anträgen auf Ausstellung eines Reisepasses. Die übrige Million sind Aufnahmen  unterschiedlichster Art, von denen viele unschätzbaren Dokumentationswert für die Geschichte Polens und Europas haben.

Grund genug, den Bildbestand des IPN der internationalen Öffentlichkeit vorzustellen - deswegen haben wir haben den Leiter der Unterabteilung für audiovisuelle Dokumentation im Archiv des Instituts für Nationales Gedenken in Warschau Tomasz Stempowski gebeten, uns in das Thema einzuführen:
 

Polen im Visier des Sicherheitsdienstes: Bildarchiv des Instituts für Nationales Gedenken

Der Bildbestand kann in drei Hauptteile aufgeteilt werden:

✅Fotosammlung der ehemaligen Hauptkommission zur Erforschung von Verbrechen gegen das Polnische Volk (Główna Komisja Badania Zbrodni przeciwko Narodowi Polskiemu)

✅Bilder, die einst dem Sicherheitsdienst der Volksrepublik Polen gehörten 

✅Ankäufe von Privatpersonen und Institutionen.

Während des Vortrages wird die Geschichte des Bildbestandes im IPN-Archiv vorgestellt und der wichtigste Teil der Sammlung kurz charakterisiert. Sie erfahren ebenfalls, wie Sie das Bildarchiv benutzen und nach Aufnahmen zu verschiedenen Themen recherchieren können. Die Fotos des ehemaligen Sicherheitsdienstes werden im Detail vorgestellt – wer hat sie gemacht, unter welchen Umständen, in welche Kategorien können sie aufgeteilt werden, wozu wurden sie genutzt und wie wurde das Schicksal der abgebildeten Personen dadurch beeinflusst.


Die Veranstaltung ist die erste von zweien, die durch das Album „How to Look Natural In Photos“ mit einer Auswahl von Bildern aus dem IPN-Archiv und einem Artikel von Tomasz Stempowski inspiriert wurden. Der zweite Teil der Veranstaltung ist für Mai geplant. Über ihre Arbeit an diesem Band werden dann seine Koautoren Beata Bartecka und Łukasz Rusznica erzählen.


Tomasz Stempowski

Historiker, Archivar, Absolvent des Instituts für Geschichte der Universität Warschau und des Postgraduiertenstudiums für Contemporary Editing an der Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität in Warschau, Leiter der Unterabteilung für audiovisuelle Dokumentation im Archiv des Instituts für Nationales Gedenken in Warschau. Kurator von Ausstellungen für historische Fotografie.

Autor von Artikeln, Fotoalben und Büchern über Fotografie, Film und Archivwesen, u. a. Zbiór fotografii Głównej Komisji Badania Zbrodni przeciwko Narodowi Polskiemu – Instytutu Pamięci Narodowej. Przewodnik archiwalny (2019, zusammen mit K. Ślusarski), „Najbardziej tajemniczy kraj świata“. Związek Sowiecki w fotografiach i tekstach Juliena H. Bryana 1930–1959 / The Most Mysterious of Countries. The Soviet Union in the Photographs and Writings of Julien H. Bryan 1930–1959 (2020, Bestes historisches Buch des Jahres im Rahmen des Wettbewerbs „Historia Zebrana / Gesammelte Geschichte“ in der Kategorie „Nicht-triviale Geschichte“).

Koautor des 2021 erschienen Albums „How to Look Natural in Photos“ – zusammen mit Beata Bartecka und Łukasz Rusznica. Tomasz Stempowski betreibt den Blog Fototekst.pl, der sich mit den sozialen und historischen Kontexten der Fotografie befasst.