Die Villa Wolf in Gubin - Ein Meilenstein der Moderne Mies van der Rohe - Instytut Pileckiego
16.01.2025 () 18:00
Die Villa Wolf in Gubin - Ein Meilenstein der Moderne Mies van der Rohe
Eine Veranstaltung über Meilensteine der modernistischen Architektur, vergessene deutsch-polnische Verflechtungen und den Wert von Rekonstruktionen.
Die Villa Wolf in Gubin - Ein Meilenstein der Moderne von Mies van der Rohe
16.01, 18.00 | Pariser Platz 4A, 10117 Berlin | Anmeldung: https://forms.gle/LMsoUb7EHtjcqLBv8
Öffnungszeiten der Ausstellung: 16.01 - 23.01, 10:00-18:00 Uhr
Florian Mausbach, Vorsitzender des Fördervereins Villa Wolf e. V., wird in seinem Vortrag Auskunft geben und die Bau- und Zeitgeschichte dieser in Vergessenheit geratenen Ikone moderner Architektur beleuchten. Begleitend dazu präsentiert Lars Wiedemann in einer Kunstausstellung Fotografien und Collagen zur Villa Wolf, die die Geschichte und aktuellen Planungsansätze visuell darstellen und untermauern.
Architektur ist weit mehr als das Entwerfen und Bauen von Räumen – sie spiegelt unsere Geschichte wider, prägt unser kulturelles Erbe und bringt Visionen für die Zukunft zum Ausdruck. Ein solches visionäres Werk war die Villa Wolf in Gubin, 1927 vom weltberühmten Architekten Ludwig Mies van der Rohe geschaffen. Dieses erste radikal moderne Haus gilt als Meilenstein der Architekturgeschichte. Die Villa Wolf war nicht nur ein Experiment moderner Gestaltung, sondern auch ein Symbol für die Dynamik und Innovation der Weimarer Republik. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie jedoch zerstört. Heute, fast 100 Jahre nach ihrer Errichtung, gibt es eine Initiative, dieses bedeutende Bauwerk in Gubin – als Gemeinschaftsprojekt der deutsch-polnischen Zwillingsstadt Guben/Gubin – wiederaufzubauen.
Welche Schritte wurden bereits unternommen, um dieses architektonische Juwel zu rekonstruieren? Wie können Baukunst und Geschichte in der Gegenwart neu erlebbar gemacht werden?
Antworten auf diese Fragen erhalten Sie in unserer kommenden Veranstaltung.
Wieviel wurde bislang erreicht?
Im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsprojekts an der FH Potsdam wurden zunächst die verloren geglaubten Baupläne rekonstruiert. Ein archäologisches Institut hat zudem im Auftrag der Stadt Gubin die Keller freigelegt und die Maße sowie den Standort des Gebäudes verifiziert. Ergänzend dazu ist im DOM publishers Verlag ein dreisprachiger, mit Plänen und Bildern reich illustrierter Band zur Geschichte und Rekonstruktion der Villa Wolf erschienen. Verfasst und zusammengestellt wurde das Buch vom anerkannten Mies-Experten Prof. Dietrich Neumann (Brown University, Providence, USA).
Zur Ausstellung:
Die Grabungsarbeiten 2021 auf dem Areal der ehemaligen Villa Wolf in Gubin (PL) brachten die Reste der Villa Wolf zum Vorschein. Die Archäologen legten dabei die Fußböden des Kellers aus verschiedenen Materialen, die Reste des Weinkellers, des Tresors und der Mottenkammer sowie Fliesen an den einzelnen noch vorhanden Kellerwänden frei. In dem abgetragenen Erdreich wurden einzelne Scherben der Sammlung Wolf und Bruchstücke von Alltagsgegenständen entdeckt. An den Kellermauern, Treppen und Fußböden ließen sich die Spuren der funktionalen Nutzung des Gebäudes ablesen.
Über Jahrzehnte im Erdreich konservierte Fragmente von Strom- und Wasserleitungen, Anlagenteile des Heizungssystems sowie Baumaßen, die Bauarbeiter mit Bleistift auf den Ziegelsteinen hinterließen, kamen ans Tageslicht. Während der Ausgrabungsarbeiten entstanden bei verschiedenen Begehungen die Fotografien. Sie sind die Grundlage der entstandenen Collagen, die verschiedene Zeitebenen visuell zusammenbringen. Sie geben einen Blick in die Geschichte der Planung und Nutzung des Gebäudes und zeigen einen Ausblick auf die derzeitigen Planungsansätze für den Wiederaufbau der Architektur.