"Antisemitismus und Justiz in der frühen Bundesrepublik: Der „Fall Nieland“ - Instytut Pileckiego
04.05.2023 () 18:00
"Antisemitismus und Justiz in der frühen Bundesrepublik: Der „Fall Nieland“
Der Vortrag findet im Rahmen des Begleitprogramms zu unserer neuen Ausstellung über das Massaker von Wola statt.
Vortrag von Prof. Dr. phil. Dr. theol. Rainer Hering: "Antisemitismus und Justiz in der frühen Bundesrepublik: Der „Fall Nieland“
04.05.2023, 18 Uhr | Pariser Platz 4A, 10117 Berlin | Anmeldung: https://forms.gle/ghtghsa2rLHUM5Sj7
Der Vortrag findet im Rahmen des Begleitprogramms zu unserer Ausstellung "Das Massaker von Wola in Warschau, 05.08.1944. Das unbestrafte Verbrechen" statt. Um 17 Uhr kann man zusätzlich auch an einer öffentlichen Führung teilnehmen. Ende der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts löste eine antisemitische Veröffentlichung einen bundesweiten Justizskandal in Deutschland aus – den „Fall Nieland“. Diese Publikation stand im Kontext der „antisemitischen Schmierwelle“ in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre. Im Vortrag werden der konkrete Inhalt, die Akteure und die Folgen dieses Skandals analysiert.
Dabei wird insbesondere auf den den Skandal auslösenden Hamburger Richter Dr. Enno Budde eingegangen und dessen nationalsozialistische Vergangenheit herausgearbeitet. Deutlich wird: Die Erforschung der bundesrepublikanischen Justizgeschichte des "Dritten Reiches" und der Bundesrepublik Deutschland müssen eng miteinander verzahnt sein. Dabei sind die personellen Kontinuitäten in Verbindung zu bringen mit den richterlichen Entscheidungen und auch die ausgewählten Gutachter näher zu betrachten. Prof. Dr. phil. Dr. theol. Rainer Hering leitet das Landesarchiv Schleswig-Holstein und lehrt Neuere Geschichte und Archivwissenschaft an den Universitäten Hamburg und Kiel. Er ist Vorsitzender des Archives Committees der German Studies Association in Nordamerika.
Fotos: (C) Grzegorz Karkoszka