Vorpremiere: Ein Film über die "Generalprobe für den Holocaust" - Instytut Pileckiego

27.05.2025 () 18:00

Vorpremiere: Ein Film über die "Generalprobe für den Holocaust"

Vorpremiere: Filmvorführung von „Shorashim“ und anschließendes Gespräch mit den Filmemachern Kinga Konieczny und Paweł Sroka

Shorashim/Korzenie – ein Dokumentarfilm der Stettiner Filmemacher Kinga Konieczny und Paweł Sroka erzählt die Geschichte der weitgehend vergessenen Vernichtung der jüdischen Gemeinde Stettins, die sich in einer kalten Februarnacht des Jahres 1940 ereignete.

Vorpremiere: Filmvorführung von „Shorashim“ und anschließendes Gespräch mit den Filmemachern Kinga Konieczny und Paweł Sroka

27.05, 18.00 | Pariser Platz 4A, 10117 Berlin | Anmeldung: https://forms.gle/GkpFVuM2DzyPQBKt5

Es war eine besondere Deportation – Hannah Arendt bezeichnete sie in ihrem Buch Eichmann in Jerusalem als eine Generalprobe. Eine Generalprobe für den Holocaust. So kann man das, was in der Nacht vom 12. auf den 13. Februar 1940 in Stettin geschah, verstehen. Es war der erste Transport dieser Art. Zum ersten Mal deportierten die Deutschen Bürger ihres eigenen Staates – vorbildliche Bürger des Reiches – in das damalige Generalgouvernement. Über 1.100 Menschen aus dem Regierungsbezirk Stettin wurden damals deportiert.

Der ungeheizte Zug fuhr drei Tage lang von Stettin nach Lublin. Draußen herrschten minus 20 Grad Celsius – einer der kältesten Winter des Jahrhunderts. Viele der Deportierten überlebten diese Fahrt nicht: ohne Wasser, zusammengepfercht, in eisiger Kälte. Diejenigen, die Lublin erreichten, starben innerhalb der nächsten zwei Jahre.

Unter den Deportierten waren auch Max und Rosa Nelke, Stettiner Bürger und die Großeltern von Peter, dessen Geschichte im Film erzählt wird. Peter bemüht sich um die Verlegung von Stolpersteinen vor dem Haus, in dem seine Großeltern lebten und von dem aus sie in den Tod geschickt wurden.

„Begleitend zu Peters Spurensuche erzählen wir nicht nur die Geschichte seiner Familie, sondern auch die der tausend anderen jüdischen Familien, die einst die jüdische Gemeinde Stettins ausmachten – eine Gemeinde, die in einer einzigen Nacht verschwand und in der Erinnerung der Stadt keine Spuren hinterließ“, erklären die Filmemacher Kinga Konieczny und Paweł Sroka. „Mit Peter besuchen wir Orte, die mit dem Leben seiner Großeltern verbunden sind: Stettin, Lublin, Piaski bei Lublin. Dabei suchen wir nach Spuren ihres tragischen Schicksals.“

Die Dreharbeiten fanden in Israel, wo Peter Nelke heute lebt, sowie in Stettin, Lublin, Piaski, Bełżec, Majdanek und Berlin statt – in der Werkstatt von Michael Friedrichs-Friedlaender, dem Schöpfer der Stolpersteine.
Der Film zeigt Interviews mit Historikern und Forschern wie Prof. Eryk Krasucki (Universität Stettin), Prof. Adam Kopciowski (Maria-Curie-Skłodowska-Universität Lublin) und Dr. Jakub Chmielewski (Museum Majdanek).

Stettin 1940
Stettin 1940