Demokracja & Demokratie - Instytut Pileckiego

22.02.2024 () 18:00

Demokracja & Demokratie

Wandel der Politikformen in Polen und Deutschland

Demokracja & Demokratie. Wandel der Politikformen in Polen und Deutschland. Ein Pariser Platz Seminar mit Dr. Jacek Sokołowski, Dr. Jens Bisky und Mateusz Fałkowski (Moderator).

22.02, 18.00 | Pariser Platz Seminar 4A, 10117 Berlin | Anmeldung: https://forms.gle/SoCLAHHiTHsfRU948


Wie unterscheiden sich Vorstellungen der politischen Gemeinschaft in Polen und Deutschland? Die polnische Transformation nach 1989 wurde häufig mit einem Kopiergerät verglichen: unter dem Motto „Rückkehr nach Europa“ galt es, im Westen ausgereifte liberal-demokratische Institutionen per „Copy and Paste“ nachzuahmen.

Heute wird die Transformation im Großen und Ganzen als erfolgreich angesehen, die Metapher eines Kopiergeräts wird hingegen, wenn überhaupt, nur noch in polemischer Absicht bemüht. Dies entspringt der mittlerweile weit verbreiteten Erkenntnis, dass politische Systeme, nationale Identitäten und sozio-politische Cleavages immer im Zusammenspiel mit lokalen Eigendynamiken Gestalt annehmen  – so geschehen in Polen nach 1989 und auch in Deutschland nach 1945 und 1990. 

Jacek Sokołowski (Jagiellonen-Universität in Krakau) hat vor Kurzem das höchst lesenswerte Buch „Transnaród. Polacy w poszukiwaniu politycznej formy“ veröffentlicht, in welchem er die Spezifik dieser Dynamiken in Polen herausarbeitet. Mit Sokołowski und Jens Bisky (Hamburger Institut für Sozialforschung) werfen wir einen Blick auf die letzten Jahrzehnte in Polen und Deutschland. Wir sprechen über deutsche und polnische Vorstellungen von Staat, Nation und politischer Gemeinschaft sowie über die öffentlichen Diskurse und Konfliktlinien, die in beiden Ländern vorherrschen. Sowohl in Polen als auch in Deutschland unterliefen diese Sphären des Politischen einem tiefgehenden Wandel

Jacek Sokołowski, geboren 1975, schloss 2000 sein Studium der Rechtswissenschaften an der Jagiellonen-Universität ab; er promovierte 2005 an der Universität Heidelberg und verbindet seither juristische Praxis mit wissenschaftlicher Arbeit. Interessen: Ökonomische Analyse des Rechts im Zusammenhang mit kollektiven Entscheidungen im privaten und öffentlichen Recht, empirische Rechtsetzung, Verhalten von politischen Fraktionen, Justiz als Teil des politischen Systems.

Jens Bisky, geboren 1966 in Leipzig, studierte Kulturwissenschaften und Germanistik in Berlin. Er ist geschäftsführender Redakteur der Zeitschrift Mittelweg 36 sowie des Portals Soziopolis am Hamburger Institut für Sozialforschung. Er war lange Jahre Feuilletonredakteur der «Süddeutschen Zeitung. Er ist Autor mehrerer viel beachteter Bücher, darunter «Geboren am 13. August» (2004), «Unser König. Friedrich der Große und seine Zeit» (2011) und «Berlin. Biographie einer großen Stadt» (2019)