Berlin-Premiere: Oberschlesien als komplexes Verflechtungsfeld - Instytut Pileckiego

25.04.2024 () 18:30

Berlin-Premiere: Oberschlesien als komplexes Verflechtungsfeld

Radioreportage und anschließende Diskussion mit Anna Dudzińska, Dr. Albrecht Dümling und Zbigniew Rokita. Eine Exercising Modernity Veranstaltung.

Wir freuen uns Ihnen die neue Exercising Modernity Reihe "In-Between. Borders, People. Identities" vorzustellen. Ihren Start wird die Berliner Premiere der Radioreportage "Sieben Schritte zum Ruhm" markieren. Die Autorin der Reportage Anna Dudzińska spricht an diesem Abend mit Dr. Albrecht Dümling und Zbigniew Rokita. 

25.04, 18.30-20:00 | Pariser Platz 4A, 10117 Berlin | Anmeldung: https://forms.gle/WUPBXhxuUkuUwHEB7

Grafik: Paweł Jaskólski

Die Reportage 'Sieben Schritte zum Ruhm' zeigt Oberschlesien als komplexes, regionales und historisches Verflechtungsfeld anhand der Geschichte zweier Schlesier:

Michael Jary (geboren als Maximilian Jarczyk), ein Star der deutschen Film- und Schlagermusik des 20. Jahrhunderts sowie Michal Jędryka. Beide wurden fast zur gleichen Zeit geboren und lebten im oberschlesischen Siemianowice Śląskie, nur ein paar Straßen voneinander entfernt. Beide liebten die Musik und träumten von Konzerten und vom Komponieren. Dennoch nahmen ihre Leben einen völlig anderen Lauf

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Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die komplexe Geschichte und Gegenwart Oberschlesiens – sich überschneidende Identitäten, die widersprüchliche Erinnerungen, ein schwieriges Erbe, zweideutige Entscheidungen und wechselnde Nationalitäten, die als Ausgangspunkt für die Audiodokumentation von Anna Dudzińska genommen wurden.

Die Reportage entstand dank eines Stipendiums des Marschalls der Woiwodschaft Schlesiens (Stypendium marszałka Województwa Śląskiego).

Darüber diskutieren Anna Dudzińska, die Autorin der Reportage, mit Dr. Albrecht Dümling und Zbigniew Rokita. Veranstaltung auf Polnisch und Deutsche mit Simultanübersetzung. Die Veranstaltung ist Teil der Vortrags- und Gesprächsreihe In-Between. Grenzen / Menschen / Identitäten und findet im Rahmen des Projekts Exercising Modernity statt.

Oberschlesien heute und früher - symbolische Bezugspunkte im Wandel
  • Anna Dudzińska – Reporterin, mehrere Jahre lang Journalistin bei Radio 357, seit kurzem bei Radio Drei (Drittes Programm des polnischen Hörfunks), arbeitet auch mit dem Podcast Raport o Stanie Świata (Bericht zur Lage der Welt) zusammen. Sie gewann zahlreiche Reporterpreise, darunter den Prix Italia (zusammen mit Anna Sekudewicz), den R. Kapuściński Award, den Grand Press, den Radio Melchior Award und den Wettbewerb Podcast des Jahres. Sie ist Autorin von Reiseführern für Kinder in Oberschlesien und des Buches „Dubai. Stadt der anderen Menschen“ – eine Reportergeschichte über die Vereinigten Arabischen Emirate, wo sie vier Jahre lang als Korrespondentin für den Polnischen Rundfunk tätig war. 
     
  • Zbigniew Rokita – Reporter, Redakteur, spezialisiert auf Osteuropa und Oberschlesien. Autor der Reportagebücher Odrzania. Podróż po Ziemiach Odzyskanych (2023) (Odrzania. Reise durch Wiedergewonnene Gebiete), Kajś. Opowieść o Górnym Śląsku (2020) (Kajś. Eine Erzählung über Oberschlesien) – ausgezeichnet mit einem doppelten Nike-Literaturpreis: Jury und Leser; 2020, und Królowie strzelców. Piłka w cieniu imperium von 2018, (Könige der Sportschützen. Fußball im Schatten des Imperiums). Autor der Theaterstücke Nikaj (Zagłębie Theater) und Weltmajstry (Korez Theater). Schreibt regelmäßig für die Zeitung Tygodnik Powszechny. Er stammt aus Gliwice und lebt in Katowice.
     
  • Dr. Albrecht Dümling – Musikwissenschaftler und -kritiker. 1978 promovierte er zu Arnold Schönbergs Liedzyklus op. 15. Er gibt die Schriftenreihe „Verdrängte Musik“ heraus und veröffentlichte Bücher u. a. zu Arnold Schönberg, Bertolt Brecht und zum Musiker-Exil in Australien. Er war als freier Mitarbeiter in verschiedenen Print- und Funkmedien im In- und Ausland tätig, darunter für den Tagesspiegel, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Neue Musikzeitung. Er betreute die Ausstellung „Entartete Musik. Eine kommentierte Rekonstruktion (Düsseldorf 1938/1988)“. 1994 gründete er die Internationale Hanns Eisler Gesellschaft und seit 1990 ist er Vorsitzender von „musica reanimata“, Förderverein für NS-Verfolgte Komponisten. Von 2000 bis 2004 führte er am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und an der National Library of Australia in Canberra ein Projekt zum deutschsprachigen Musiker-Exil in Australien durch. 2007 erhielt er den erstmals verliehenen Europäischen Kulturpreis KAIROS.