Dmitrij Strocev | WO ICH DIE LETZEN FÜNFZEHN JAHRE WAR | ICH SCHRIE - Instytut Pileckiego
01.07.2022 () 19:00
Dmitrij Strocev | WO ICH DIE LETZEN FÜNFZEHN JAHRE WAR | ICH SCHRIE
Eine Veranstaltung im Rahmen des belarussischen Programms des Pilecki-Instituts in Zusammenarbeit mit InBelKult 2.0 (Institut Belarussischer Kultur in Warschau)
Dmitrij Strocev | WO ICH DIE LETZEN FÜNFZEHN JAHRE WAR | ICH SCHRIE
Pilecki-Institut Berlin
Pariser Platz 4A
1.07 | 19:00 Uhr
Anmeldung: https://forms.gle/R9Kvqi1r8bjSHQEG6
Eine Veranstaltung im Rahmen des belarussischen Programms des Pilecki-Instituts in Zusammenarbeit mit InBelKult 2.0 (Institut Belarussischer Kultur in Warschau)
Es lesen:
- Dmitrij Strocev
- Andrei Khadanovich
- Nataliia Belchenko
- Andreas Weihe
- Natalia Rusiecka
Dmitrij Strocev präsentiert seine in den Jahren 2008-2022 verfassten Gedichte, die die militärische und politische Aggression Russlands gegen andere Völker thematisieren. Strocevs Texte halten mit poetischen Mitteln das Vorgehen des russischen Militarismus fest: den Angriff auf Georgien, die Besetzung der Krim, die Attacke auf die Ostukraine 2014, die Unterstützung der brutalen Niederschlagung von Aufständen und Bekämpfung der Zivilgesellschaft in Belarus und heute – die Aggression gegen Kyijw und den vollumfänglichen, völkermörderischen Krieg gegen die Ukraine. Auf dieser Weise dokumentieren die Gedichte die Realisierung immer weiterer Etappen des geopolitischen Projekts Russlands zur „Gebietssammlung“, das die Wiederherstellung des Sowjetischen Imperiums zum Ziel hat.
Im Rahmen der poetischen Performance werden die Texte in vier Sprachen vorgetragen – auf Belarussich, Ukrainisch, Russisch, Polnisch und Deutsch.
Dmitrij Strocew – belarussischer, russischsprachiger Dichter. Geb. 1963 in Minsk, Studium der Architektur. Autor von 11 Gedichtsbänden, Preisträger der Russkaja Premija, Herausgeber einer Poesie-Reihe und des Almanachs „Minskaja škola“ (Minsker Schule), Mitglied des Verbandes Belarussischer Autoren und des belarussischen PEN-Clubs, Kurator des Kulturfestivals „Pamieżża”. Er lebt in Minsk.
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die zukunft steigt
aus einem ukrainischen keller
und blinzelt gegen das licht
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wir sind keine revolutionäre
meine frau und ich
keiner partei angehörig und unbewaffnet
in unserem haus wohnt ein drache
gepanzert und begierig nach menschenfleisch
am meisten mag er unsere kinder
richtet sie zu wie einen chinesischen hund
und zieht ihnen die haut ab
wir sind es leid sie zu verbergen
wir haben keine verstecke mehr für sie
was sollen wir machen
sagt ihr friedfertigen
sagt ihr drachenverehrer