Die Ausstellung zum Wola-Massaker wurde bis Ende November verlängert! - Instytut Pileckiego

24.04.2023 () 19:00

Die Ausstellung zum Wola-Massaker wurde bis Ende November verlängert!

Eine Ausstellung über eines der größten Kriegsverbrechen auf europäischem Boden während des Zweiten Weltkriegs. Niemand wurde je dafür zur Rechenschaft gezogen.

Nächste öffentliche Führung durch unsere Ausstellung zum Massaker von Wola in Warschau:

12.11 (14 Uhr) | Pariser Platz 4A, 10117 Berlin | Anmeldung: events@pileckiinstitut.de 

Unsere neue Wanderausstellung "Das Massaker von Wola, 05.08.1944. Ein unbestraftes Verbrechen" kann man sich bis Ende November anschauen. Auch ein umfangreiches Begleitprogramm zur Ausstellung wurde konzipiert. Öffentliche Führungen finden an folgenden Terminen statt: 04.05, 03.06, 20.07 (17.00), 09.09 (14.00), 08.10 (14.00), 12.11 (14.00), 24.11 (16.00)

Im August 1944 erhoben sich in Warschau Kämpfer der Polnischen
Heimatarmee gegen die deutschen Besatzer. Einer der Befehlshaber, die mit der Niederschlagung des Aufstands beauftragt wurden, war SS-General Heinz Reinefarth. Unter seinem Kommando töteten deutsche Soldaten und Polizeieinheiten im Stadtteil Wola Zehntausende Männer, Frauen und Kinder. Eines der blutigsten Kriegsverbrechen auf europäischem Boden während des Zweiten Weltkriegs. 

Nach dem Krieg lebte Reinefarth auf Sylt und wurde zum Bürgermeister von Westerland sowie Abgeordneten des Landtags in Schleswig-Holstein gewählt. Er wurde nie zur Rechenschaft gezogen.

Seinen Ausgangspunkt nahm das Massaker in den ersten Stunden und Tagen des Warschauer Aufstands. Nachdem sich die 20.000 Mann starke Warschauer Garnison anfangs sehr schwer tat, gegen die Aufständischen anzukommen, erhielt der Oberbefehlshaber der SS und Polizeiwachen-Gruppenführer Reinefarth am Nachmittag des 3. August 1944 einen folgeschweren Befehl von Himmler. Er sollte aus den zur Verfügung stehenden Kräften der Wehrmacht, der Polizei und der SS eine Kampftruppe formieren, um den Warschauer Aufstand niederzuschlagen.

Partnerinstitutionen: Landesarchiv Schleswig-Holstein, Ministerium für Kultur und Nationales Erbe der Republik Polen, Kulturzentrum Wola und Wawelberg-Kolonie.

Die Ausstellung basiert auf langjährigen Recherchen der Institutsleiterin Hanna Radziejowska und dem umfangreichen Archiv-Programm des Pilecki-Instituts. Sie wurde vorher bereits im Landesarchiv Schleswig-Holstein gezeigt, jetzt kann man sie endlich auch in einer erweiterten Fassung in Berlin sehen: Mit Videoaufnahmen von Zeugenaussagen und einer neuen integralen Station der Ausstellung mit unserem Computerspiel "Die Schattenjäger". 

In der Ausstellung sind über hundert Bilder zu sehen, die während des Ermittlungsverfahrens gegen Reinefarth von der Staatsanwaltschaft Flensburg in den Jahren 1961 bis 1967 gesammelt wurden. Sie erzählen vom dramatischen Schicksal der Bevölkerung von Wola und beleuchten zudem die Hintergründe der deutschen Nachkriegsjustiz, die sich in diesem Fall als äußerst ineffektiv erwiesen hat.

Das Pilecki-Institut führt regelmäßig Recherchen in vielen deutschen Archiven durch. Nach stundenlangen Archivanalysen im Landesarchiv Schleswig-Holstein stoßen wir vor einigen Jahren auf bisher nicht veröffentlichte Fotos, die den verhörten Mitgliedern der Reinefarth-Gruppe gehörten. Auf den hier gezeigten drei Photos aus der Sammlung Abt. 359, Nr. 11270 (1), sieht man verbrannte Leichen, die Chlodna Straße, auf der die Bewohner Warschaus getrieben wurden und das Tor vor der Kirche des Heiligen Wojciech in der Wolska Straße.