Paulina Haratyk - Instytut Pileckiego

Forscherin und Ausbilderin, Absolventin der Film- und Kulturwissenschaften an der Jagiellonen-Universität. Sie arbeitet bei Filmoteka Narodowa - Audiovisuelles Institut und führt unabhängige Forschungs-, Kultur-, Bildungs- und Sozialprojekte mit Hilfe von Filmen und neuen Medien durch. Sie beschäftigt sich mit unabhängiger Kultur, Found-Footage-Kino und Filmerziehung. Stipendiatin des Ministers für Wissenschaft und Hochschulbildung und Gewinnerin des Warschauer Preises für kulturelle Bildung. Autor zahlreicher Texte über Kino und neue Medien, veröffentlicht u. a. in "Kwartalnik Filmowy", "Przegląd Kulturoznawczym" und "Ekranach". 


Projekt, das während des Stipendiums durchgeführt wurde:
Amateurfilmer über den Zweiten Weltkrieg 
Ziel des Projekts ist es, polnisches Amateurfilmmaterial über den Zweiten Weltkrieg und das Lager Auschwitz-Birkenau zu erfassen und zu beschreiben: Von Tadeusz Franiszyn zwischen 1944 und 1945 in Krakau auf 8-Millimeter-Film gedrehtes Material, das den Alltag während der Besatzung, die Flucht der deutschen Soldaten aus der Stadt und das Konzentrationslager Płaszów dokumentiert. Der abendfüllende Film Oświęcim, der in der ersten Hälfte der 1950er Jahre von Mitgliedern der Gruppe AKF Śląsk aus Kattowitz gedreht wurde, war der erste Versuch, das Thema des Zweiten Weltkriegs im nicht-professionellen Kino aufzugreifen. Der Film besteht aus Bildern, die die Überreste des Lagers zeigen, einschließlich der Artefakte, die die Grundlage für die Museumsausstellung bilden, sowie aus Aussagen ehemaliger Häftlinge des Lagers. Kurzfilme zum Thema Lager Auschwitz-Birkenau, die vom Amateurfilmclub Chemik aus Oświęcim gedreht wurden, darunter die 1985 von Henryk Lehnert gedrehte Etüde Alarm [Alarm], die bei zahlreichen Amateurfilmwettbewerben in Polen ausgezeichnet wurde.
Alle oben beschriebenen Materialien haben sowohl einen filmischen und historischen als auch einen gesellschaftlichen Wert. Denn sie sind mit den einzigartigen Geschichten ihrer Autoren verbunden - mit den Bedingungen, unter denen sie ihre Filme gemacht haben, mit ihrer Motivation, solche Themen aufzugreifen, und mit der Rezeption der Filme in ihrem lokalen Umfeld. Darüber hinaus beweisen sie, dass die Amateurfilmkamera nicht nur dazu diente, die Geschichte zu dokumentieren, sondern auch, um aktiv an ihr teilzunehmen - indem sie den politischen Diskurs mitgestaltete, auf die Geschehnisse in ihrer Umgebung reagierte und zur Geschichtsschreibung beitrug.