Treffen mit Überlebendem des Kinder-KZs in Lodz - Instytut Pileckiego

02.10.2023 () 18:30

Treffen mit Überlebendem des Kinder-KZs in Lodz

und Diskussion über das Schicksal polnischer Kinder im Zweiten Weltkrieg und das der ukrainischen Kinder im russischen Angriffskrieg

Treffen mit Überlebendem des Kinder-KZs in Lodz

„Zwei Kriege – ein Leid“: Zeitzeugengespräch mit anschließender Diskussion

02.10, 18.30 | Pariser Platz 4A, 10117 Berlin | Anmeldung: https://forms.gle/6abgZJT7sdp1WbaQ6


Begleitveranstaltung zu zwei Ausstellungen: 

„Zwei Kriege – ein Leid“ (Eröffnung: 02.10, 15.50 Uhr, Washingtonplatz)

„Möge mein «Ich liebe dich» nicht zu spät kommen.” Briefe von Kindern aus dem Krieg“ (Eröffnung: 02.10, 17 Uhr, Polnisches Institut)


Programm der Veranstaltung im Pilecki-Institut 

  • Vortrag von Michał Hankiewicz, dem Leiter der Pädagogischen Abteilung des Museums Polnischer Kinder – Opfer des Totalitarismus, über die Geschichte des deutschen Konzentrationslagers für polnische Kinder in Lodz
     
  • Treffen mit Jerzy Jeżewicz, einem Überlebenden des Kinder-KZs in Lodz
     
  • Vortrag von Dr. habil. Olga Morozova über russische Kriegsverbrechen an ukrainischen Kindern

Eine Veranstaltung über eine besonders tragische Kontinuitätslinie der Geschichte -  acht Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg werden heute wieder Kinder im Krieg groß und bekommen in ihrer Kindheit die ganze unmenschliche Härte des Kriegs zu spüren.

Jerzy Jeżewicz ist ein Überlebender des Kinder-KZs in Lodz. Das Konzentrationslager für polnische Kinder in Lodz wurde auf dem Gelände des jüdischen Ghettos errichtet und war somit ein völlig isolierter und versteckter Ort. Es war von einer hohen Mauer umgeben, die mit Stacheldraht versehen war. Die meisten Insassen waren Jungs, sie machten etwa drei Viertel des ganzen Lagers aus. Einige der Mädchen arbeiteten auch auf dem Bauernhof im Dorf Dzierżązna in der Nähe von Łódź, wo eine "Außenstelle" des Lagers eingerichtet wurde. Wie das Lager in Lodz war auch das Lager in Dzierżązna ein Arbeitslager.

Kriege stellen immer sehr schmerzhafte und traumatische Erfahrungen dar – egal welche gesellschaftliche Klasse oder Gruppe sie betreffen.  Selbst nach dem Krieg ist für viele Überlebende eine Rückkehr zum normalen Alltag kaum mehr möglich. In besonderer Weise betrifft dies Kinder und ihre Kriegserfahrungen – häufig werden sie von ihren Eltern getrennt, verbringen den Krieg in einer emotionalen Gemengelage zwischen Hilflosigkeit, Sehnsucht nach ihren Eltern und Nächsten sowie kindlich-naiven Hoffnungen und Fantasien.  Es sind Erfahrungen, die sie ihr ganzes Leben lang prägen und von denen sie nie wieder mehr vollends loslassen können.

Zwei Ausstellungen – „Zwei Kriege – ein Leid“ (Eröffnung: 02.10, 15.50 Uhr, Washingtonplatz) und „Möge mein «Ich liebe dich» nicht zu spät kommen.” Briefe von Kindern aus dem Krieg“ (Eröffnung: 02.10, 17 Uhr, Polnisches Institut) – dokumentieren die Alltagserfahrung und das Leid polnischer Kinder im Zweiten Weltkrieg und das der ukrainischen Kinder im Zuge des russischen Angriffskriegs.

Bei der Begleitveranstaltung im Pilecki-Institut wird Jerzy Jeżewicz sprechen: ein ehemaliger Häftling des deutschen Konzentrationslagers für polnische Kinder in Lodz. Vorher wird der Leiter der Pädagogischen Abteilung des Museums der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus  Michał Hankiewicz, , eine historische Einführung und Einordnung der Geschichte des deutschen Konzentrationslagers für polnische Kinder in Lodz vortragen. Dr. habil. Olga Morozova hingegen wird an diesem Abend einen Vortrag über russische Kriegsverbrechen an ukrainischen Kindern halten.