Tag der öffenen Tür für Lehrkräfte - Instytut Pileckiego
Tag der öffenen Tür für Lehrkräfte
Mittlerweile weit mehr als ein Geheimtip in Berlin: der Tag der offenen Tür für Lehrkräfte am Pilecki-Institut.
An der vierten Edition nahmen u.a. Lehrkräfte aus mehreren Bundesländern sowie Vertreter von Gedenkstätten teil. Die fachliche Bandbreite und vielfältigen Hintergründe der Teilnehmer unserer Programme bildet das ständig wachsende Bildungsangebot des Pilecki-Instituts mittels Kartenspielen, Workshops und anderen Bildungsformaten ab. Und zwar mit Erfolg, was viele enthusiastische Reaktionen nach der Veranstaltung bestätigt haben. Ein kurzer Bericht über innovative und offene, auf Kooperation ausgelegte Bildungsangebote, die zugleich auch schwierige Themen nicht scheuen und viel Potenzial enthalten, den bisweilen als ewiger Drahtseilakt bezeichneten deutsch-polnischen Beziehungen zukünftig eine neue Dynamik zu verleihen.
„Die Arbeit unserer Einrichtung dient dem Aufbau einer Infrastruktur zur Vermittlung von Wissen über die Geschichte Polens und Deutschlands, demokratischen Werten sowie zur Verbesserung und Verstetigung der deutsch-polnischen Beziehungen in Wissenschaft und Bildung“, betonte unser stellvertretender Leiter Mateusz Fałkowski in seiner Eröffnungsrede am Tag der offenen Tür für Lehrkräfte und Multiplikator:innen. Die Worte richtete er an unsere über 30 Gäste, die wir am Freitag im Pilecki-Institut Berlin begrüßen durften. Unter ihnen befanden sich überwiegend Lehrkräfte aus Berlin, Brandenburg und Sachsen, aber auch Kolleginnen und Kollegen der historisch-politischen Bildungsarbeit aus verschiedenen Gedenkstätten. Bettina Dettendorfer von der Senatsverwaltung Berlin griff in ihrem Grußwort die Metapher der Infrastruktur auf und führte an die Teilnehmenden und die Mitarbeitenden des Pilecki-Instituts gewandt aus: „Eine gute Kooperation zwischen dem Pilecki-Institut und unseren Lehrkräften ist von entscheidender Bedeutung zum Aufbau einer solchen nachhaltigen Infrastruktur. Der Grundstein dafür ist durch die bisherige Zusammenarbeit des Instituts mit den Berliner Schulen bereits erfolgreich gelegt worden.“
Bereits zum vierten Mal luden wir Lehrkräfte und Multiplikator:innen der außerschulischen Bildung zu uns ein, um ihnen unser Bildungsangebot vorzustellen, mit ihnen in Austausch zu treten und neue Kontakte zu knüpfen. Auch dieses Mal können wir wieder von einer gelungenen Veranstaltung sprechen, da alle Beteiligten am Ende des Tages mit neuen Eindrücken, Ideen und Kontakten auseinandergingen.
Als „inspirierend, bereichernd, mit vielen fachlichen und interdisziplinären Anregungen“ erlebte eine Teilnehmerin den Tag der offenen Tür im Pilecki-Institut. Auf besonderes Interesse stießen dabei die praxisorientierten Vorstellungen und Erprobungen unserer Workshops. Für unser Kartenspiel „Schlüsselmomente des Zweiten Weltkriegs in Polen“ gab es sogleich Anfragen, es für den Einsatz im Unterricht zu erwerben. Unseren Workshop „Widerstand gegen die NS-Verbrechen. Das Geheimarchiv des Warschauer Ghettos“ bewerteten Lehrerinnen und Lehrer übereinstimmend als hervorragend integrierbar in die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern ab Klasse 9. Nach einer Führung durch unsere Sonderausstellung „Solidarität. Hilfe. Freiheit.“ lernten die Teilnehmenden auch das dazugehörige Bildungsangebot zur Solidarność-Bewegung kennen, das vor allem aufgrund seiner Interaktivität, Ergebnisoffenheit und praktischen Umsetzung demokratischer Prozesse in einem spielerischen Kontext überzeugte.
Abgerundet wurde das Programm durch den Gastbeitrag unserer Partnerorganisation Deutsches Polen-Institut zum Projekt PolenMobil und der Vorführung des Films „Die Entscheidung. Wilm führte ein Doppelleben“ mit anschließendem Gespräch mit der verantwortlichen Künstlerin Ute Jürß. Auch diese wurden von den Teilnehmenden aus unterschiedlichen Gründen sehr positiv aufgenommen. Während das Angebot des Projekts PolenMobil einen niederschwelligen Einstieg in Kultur, (Verflechtungs-)Geschichte und Landeskunde Polens und Deutschlands auch für Schülerinnen und Schüler im Grundschulalter ermögliche, biete sich der online frei verfügbare Film über den deutschen Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld für den Einsatz im Schulunterricht an, um Themen wie Zivilcourage zu behandeln und kontroverse Fragestellungen aufzugreifen, die sich aus der Biographie des Protagonisten ergeben.
Zum Abschluss bekamen die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Räumlichkeiten unserer Dauerausstellung zum Leben und Wirken Witold Pileckis zu besuchen, wo Freiwillige seit mehreren Monaten Sachspenden für die Ukraine sammeln. Diese praktische Dimension der Solidarität hat unsere Gäste sehr bewegt. Zum Schluss haben sich die Teilnehmenden bei uns für diese ganz besondere Erfahrung bedankt und betont, wie viel die Solidarität für sie heute bedeuten.
An dieser Stelle bedanken wir uns für den Besuch bei allen Teilnehmenden und unseren Partnerorganisationen, die diesen Tag der offenen Tür ermöglicht haben und für Gastbeiträge zur Verfügung standen.
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