Ukrainische Archive retten: Hilfe für Archive in der Tschernihiw Region - Instytut Pileckiego
Ukrainische Archive retten: Hilfe für Archive in der Tschernihiw Region
Wir sammeln 5.000 € für eine Grundausstattung sowie eine Digitalisierungsausrüstung für Archive in der Tschernihiw Region.
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Verwendungszweck: SaveArchiv
Archive sind ein wichtiger Teil des kulturellen und historischen Erbes einer Nation. In ihnen lagern die Zeugnisse, auf denen wissenschaftliche Geschichtsschreibung und Erinnerungskultur aufbauen. Doch als Begründung für seinen Angriffskrieg versucht Russland, der Ukraine ihre Identität als souveräne Nation abzusprechen. Die Zerstörung von ukrainischen Archiven ist dementsprechend Teil der russischen Kriegsführung. Archivgebäude im ganzen Land werden zerbombt, in Brand gesetzt, vermint, geplündert.
Ukrainische Archivare arbeiten seit Kriegsbeginn mit Hochdruck daran, die Bestände zu retten, zu bewahren und dafür insbesondere auch zu digitalisieren.
Jedoch erschweren Personalmangel, Finanzierungsprobleme, fehlende Ausstattung und Kriegsschäden die Bemühungen massiv. Zudem sind Hilfsprojekte leider seit Beginn der Invasion deutlich zurückgegangen.
Ausschnitt aus dem Brief der Leiterin der Archivabteilung Natalia Piven an das Pilecki-Institut in Berlin:
Über den Bedarf der Archivabteilung der Bezirksstaatsverwaltung an Material und Ausrüstung für die Erhaltung des kulturellen Erbes
Die Arbeitsplätze der Archivabteilung befinden sich in drei Siedlungen des Kreises Nowhorod-Siverskij des Gebiets Tschernihiw, nämlich: Semeniwka (abgelegener Arbeitsplatz) - 10 km, Nowhorod-Siverskij (Hauptsitz) - 50 km, Korop (abgelegener Arbeitsplatz) - 112 km von der Grenze zu Russland entfernt. Gemäß dem Erlass des Ministeriums für die Reintegration der vorübergehend besetzten Gebiete der Ukraine Nr. 309 vom 22. Dezember 2022 werden Semeniwka und Nowhorod-Siverskij als Gebiete eingestuft, in denen militärische Operationen durchgeführt werden (wurden) oder die vorübergehend von der Russischen Föderation besetzt sind. Am 22. März 2024 wurde infolge der militärischen Aggression der Russischen Föderation das Eigentum der Archivabteilung in Semenivka zerstört. Die Mitarbeiter der Archivabteilung arbeiten unter den Bedingungen eines ständigen Stromausfalls. Die vorhandene Büroausstattung der Archivabteilung ist veraltet und wird der Belastung durch die Umwandlung von Informationen in elektronische Form (Digitalisierung) nicht gerecht, und das Mobiliar muss durch kriegsgerechte Möbel ersetzt werden.
Die in der staatlichen Archivabteilung aufbewahrten Dokumente sind Eigentum der ukrainischen Nation und enthalten Informationen von kulturellem Wert und praktischer Bedeutung, deren Verlust negative Folgen für die Bevölkerung und die Geschichte der nördlichen Region haben wird.
In Anbetracht der Nähe des Archivs zur russischen Grenze und der drohenden Zerstörung gesellschaftlich bedeutsamer Dokumente besteht die dringende Notwendigkeit, den Referenzapparat und die Informationen zu bewahren, die in den Dokumenten enthalten sind, die in der staatlichen Archivabteilung aufbewahrt werden und Teil des Nationalen Archivfonds der Ukraine sind. […]
Leiterin der Abteilung Natalia Piven
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