Ein Workshoptag bei unserer Partnerschule in Zwickau - Instytut Pileckiego

Ein Workshoptag bei unserer Partnerschule in Zwickau

Ehrlich und herzlich – unser Motto für den deutsch-polnischen Austausch. Kurzer Bericht über einen ganz besonderen Workshoptag an unserer Partnerschule in Zwickau

Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung mit den DPFA-Regenbogenschulen Zwickau haben zwei Mitarbeiterinnen unserer Bildungsabteilung einen Workshoptag für die 11. Klasse der Oberschule vor Ort in Zwickau durchgeführt. Die Klasse, die bereits im Frühjahr bei uns im Institut in Berlin zu Besuch war, konnte ihr bereits gewonnenes Allgemeinwissen zur polnischen Geschichte am 9. Dezember noch weiter vertiefen.

Während des ersten Workshops “Widerstand gegen die NS-Verbrechen - Das Geheimarchiv des Warschauer Ghettos" befassten sich die SuS mit dem polnisch-jüdischen Historiker Emanuel Ringelblum und der von ihm gegründeten Gruppe Oneg Shabbat. Das sog. Ringelblum-Archiv umfasst eine außergewöhnliche Sammlung von Dokumenten über den Holocaust, welche während des Zweiten Weltkriegs im Warschauer Ghetto gesammelt und später in Milchkannen und Metallkisten vergraben wurden.

Nach einer Einführung zur Entstehung des Archivs befassten sich die SuS mit dem Kriegsgeschehen in Polen und den Reaktionen von Oneg Shabbat auf die Massenvernichtung der Jüdinnen und Juden in ganz Europa. Die SuS haben die Gelegenheit bekommen, sich mit Originaldokumenten des Archivs in Gruppenarbeit vertraut zu machen und herauszuarbeiten, warum Menschen ihr Leben riskierten, um Zeugnisse über das damalige Geschehen zu sammeln. Vor allem die Quellenauswahl hat die SuS sehr interessiert und ihnen einen guten Einblick in die Arbeit des Archivs gegeben.

Der zweite Workshop befasste sich mit der Solidarność-Bewegung ab Sommer 1980 in Polen und der gleichnamigen Gewerkschaft, die wesentlich für den Fall des kommunistischen Regimes sowohl in Polen als auch in anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks beitrug. Nach einer Einführung zur polnischen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg haben die SuS mehr zur Entstehung der größten freien Gewerkschaft im ehemaligen Ostblock “Solidarność” erfahren. Dabei ging es vor allem um die Forderungen der Arbeiter und Arbeiterinnen nach besseren Arbeitsverhältnissen und freien Gewerkschaften, aber auch um das Recht auf Meinungsfreiheit und eine Liberalisierung des politischen Systems in Polen.

Um das neue Wissen rund um die Solidaritätsbewegung zu festigen, nahmen die SuS in gemischten Kleingruppen an unserem Verhandlungsspiel „Was ist Solidarität?“ teil. Dabei haben sie die Forderungen ihrer jeweiligen Gruppe während gemeinsamer Verhandlungen repräsentiert, um Kompromisse finden zu können. Trotz emotionaler und aufregender Verhandlungsrunden ist es den SuS gelungen, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen und so zu erfahren, was es heißt, sich solidarisch zu zeigen.

 

Dieser Workshoptag war ein wichtiger Meilenstein in der Kooperation mit den DPFA-Regenbogenschulen in Zwickau und wir freuen uns auf viele weitere Tage solcher Art.

 

 

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