Pädagogisches Angebot zu unserer neuen Ausstellung “Solidarität. Hilfe. Freiheit” - Instytut Pileckiego

Pädagogisches Angebot zu unserer neuen Ausstellung “Solidarität. Hilfe. Freiheit”

Wir laden Sie herzlich dazu ein, mit Ihren Schulklassen die Ausstellung zu besuchen und das von uns hierzu entwickelte pädagogische Angebot zu nutzen!

Am 30. August haben wir unsere neue Sonderausstellung “Solidarität. Hilfe. Freiheit” eröffnet, welche sich mit der Geschichte der polnischen Solidarność-Bewegung beschäftigt. Die Gewerkschaft Solidarność setzte sich nicht nur für bessere Arbeitsbedingungen für polnische Arbeiterinnen und Arbeiter ein, sondern trug wesentlich für den Fall des kommunistischen Regimes sowohl in Polen als auch in anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks bei.

Über die Ausstellung

Die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg in Polen wurden von den Schwierigkeiten geprägt, die das kommunistische Regime mit sich brach: es herrschte Armut, Lebensmittel fehlten oder waren zu teuer und die Arbeitsbedingungen waren fatal. Bereits seit den 1950er Jahren fingen die ersten Arbeiter- und Studierendenproteste in Polen an, welche als ein Vorbild für Protestbewegungen beispielsweise in der Tschechoslowakei betrachtet werden können.

Im Sommer 1980 nahmen die Demonstrationen ihren Höhepunkt an, als die größte Streikwelle unter der Führung der Gewerkschaft Solidarność in den polnischen Städten ausbrach. Die Arbeiter und Arbeiterinnen forderten nicht nur bessere Arbeitsverhältnisse und freie Gewerkschaften, sondern auch das Recht auf Meinungsfreiheit und eine Liberalisierung des politischen Systems. Solidarność war eine außergewöhnliche Freiheitsbewegung, welche bald fast zehn Millionen Mitglieder zählte. Die kommunistische Regierung reagierte zwar mit der Verhängung des Kriegsrechts, doch die Solidarność überlebte im Untergrund, um dann 1989 zunächst in Polen, dann in ganz Mittel- und Osteuropa, maßgeblich zum Fall des Eisernen Vorhangs beizutragen.

Seit der Entstehung und besonders während der Zeit im Untergrund erhielt die Gewerkschaft Hilfe nicht nur aus dem eigenen Land, sondern aus der ganzen Welt. Von großer symbolischer Bedeutung waren die Solidaritätsbekundungen der mutigen Bewohner und Bewohnerinnen des Ostblocks, die ihre Unterstützung für die Polen trotz der drohenden Unterdrückung offen aussprachen und demonstrierten. Darüber hinaus äußerte sich die Solidaritätswelle durch die zivilgesellschaftliche Unterstützung und Demos, den Hungerstreik in Cottbus, humanitäre Hilfe aus aller Welt und natürlich die deutschen Hilfspakete, welche ab Februar 1982 verschickt wurden.

Die Ausstellung “Solidarität. Hilfe. Freiheit” ist vorerst bis zum 13.12.2022 geplant. 

Unser pädagogisches Angebot zur Ausstellung "Solidarität. Hilfe. Freiheit"

Sie können eine Führung oder einen Workshop für Ihre Gruppen bei uns buchen. Eine Führung dauert 60 Minuten, in Kombination mit einem Workshop bis zu drei Stunden.

Während des Besuchs befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Geschichte der polnischen Solidarność-Bewegung in den Jahren 1980-1989, ihrer Bedeutung für den Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in Osteuropa und ihren universellen Werten. Zunächst werden die Teilnehmenden durch die Ausstellung geführt, wobei der gesamtgeschichtliche Kontext bis zur Streikbewegung behandelt wird. Anschließend nehmen die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen die Rolle streikender Gewerkschaften ein, führen gegenseitige Verhandlungsgespräche und versuchen dabei herauszufinden, was für sie Solidarität bedeutet.

Unser pädagogisches Angebot ist für Sie und Ihre Gruppen kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten. Die Führungen und Workshops werden in vier Sprachen angeboten: Deutsch, Englisch, Polnisch, Französisch. 

Kontakt und Buchung:
bildung@pileckiinstitut.de

Fotos: Grzegorz Karkoszka

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